Arbeitsablauf

Vorbereitung

Entfettung

Eine Entfettung ist bei Werkstücken notwendig, um diese beschichten zu können. Sie müssen daher von produktionsbedingten fettigen Anhaftungen wie Schmierölen, Trennmittel oder Korrosionsschutzölen oder Fetten befreit werden. Nur durch eine sauber durchgeführte Entfettung und anschliessender mechanischen Vorbehandlung, kann eine optimale Haftung erzielt werden.

Vorbehandlung

Die Oberflächenvorbehandlung bezeichnet in der Oberflächentechnik das chemische oder mechanische (physikalische) Bearbeiten von Metallen, bevor diese durch Beschichtungen veredelt werden.

Mechanische Vorbehandlungsmethoden dienen dazu, grobe Verunreinigungen wie Rost, Zunder oder ähnliche feste Verunreinigungen zu entfernen. Die mechanische Vorbehandlung kann auch zur Entfernung von Altbeschichtungen eingesetzt werden. Die hier beschriebenen Methoden vergrößern zumeist auch die aktive Oberfläche, da die Rauheit vergrößert wird und eine optimale Haftung (Adhäsion) erreicht wird.

Typische Verfahren sind Schleifen, Bürsten oder Strahlen mit metallischen oder mineralischen Strahlmitteln.

Sandstrahlen

Sandstrahlen ist ein mechanisches Verfahren in der Oberflächenbehandlung und dient zur Reinigung und aufrauen von Oberflächen. Die Strahlwirkung wird durch das sogenannte Strahlmittel wie z.B. Korund (oder andere weitere Strahlmittel möglich) erzielt.

Das Strahlmittel wird mittels Druckluft mit hoher Geschwindigkeit auf die Werkstückoberfläche befördert und hinterlässt nach dem Aufprall eine strukturierte und reine Oberfläche, welche sich für eine nachfolgende Beschichtung und deren Haftung eignet.

Das Strahlmittel und der Luftdruck bestimmen also, wie grob oder fein die Oberflächenstruktur mechanisch bearbeitet wird.

Durch Strahlen bearbeitete Oberflächen sollten umgehend mit einer Schutzbeschichtung versehen werden.

Schleifen

Das Schleifen ist ein spanabhebendes Arbeitsverfahren. Eine Vielzahl scharfkantiger Kristalle trägt das geschliffene Material ab.

Durch einen Schleifprozess können unterschiedliche Aufgaben erfüllt werden wie zum Beispiel, einen Untergrund glätten und ebnen, Verunreinigungen wie Rost, Zunder oder Oxydschichten entfernen, Untergründe Aufrauen damit die nachfolgende Beschichtung eine gute Haftung erzielt.

Dieser Prozess wird sehr oft und regelmässig eingesetzt, um die Haftung und auch die Oberflächenbeschaffenheit (Oberflächenstruktur glätten oder ebnen) zu bestimmen.

Grundieren

Liegen blanke Werkstücke vor oder sind beim Schleifen eines bereits beschichteten Werkstück Durchschliffstellen entstanden, so muss die Oberfläche gegen Korrosion und Oxidationen mit einem Grundiermaterial geschützt werden.

Somit hat die Grundierung in der Oberflächenbeschichtung drei wichtige Aufgabenbereiche zu erfüllen, nämlich:

  • Haftung
  • Korrosionsschutz auf blanken Metalluntergründen
  • Haftvermittler für den nachfolgenden Lackaufbau

Produkte kommen heute überwiegend in 2K-Epoxid und Polyurethansysteme in Wasserverdünnbarer Lösemittelhaltiger oder sogar Lösemittelfreier Variante zum Einsatz. Die Konsistenz des Materials ist dünnflüssig.

Der Auftrag eines solchen Grundiermaterials erfolgt mittels einem Druckluft Lackiergerät (wie z.B. Fließbecherpistole, Druckluftmembranpumpen usw.).

Spachteln

Kleinere Unebenheiten, Produktionsmängel, grobe Schleifrillen oder Beschädigungen der Oberfläche werden mit Spachtelmaterial egalisiert. Heutzutage wird generell mit Polyesterspachtel gearbeitet.

Moderne Spachtelmaterialien bestehen aus zwei Komponenten (2K-Spachtel), nämlich ungesättigtem Polyester als Basis und Peroxid als Aktivator. Sie haften auf Eisen, Stahl, zum Teil auf verzinktem Stahl, Aluminium und GFK-Kunststoffen.

Spachtelmassen zeichnen sich durch Ihre hohe Füllkraft aus, da diese beim Aushärten nicht einfallen. Spezielle Faserspachtel (Spachtelmaterial angereichert mit Glasfasergewebe) werden für die GFK-Teilreparatur eingesetzt.

Spachtelstellen an einem Werkstück werden mechanisch durch Schleifen egalisiert. Meistens wird für den ersten Schleifvorgang auf einer ebenen Fläche ein Handschleifklotz eingesetzt. Mit einem stetig feinerem Schleifvorgang, erfolgt ein nachschliff durch meistens einer Excenterschleifmaschine.

Spachtelstellen weisen mehrere mikroskopisch kleine Kapillaren und Poren auf, welche durch Füllermaterialen ausgeglichen werden müssen.

Füller

Füllermaterialien haben die Aufgabe, Poren der Spachteloberfläche zu beseitigen und verbliebene geringfügige Unebenheiten und Schleifriefen aufzufüllen. Ausserdem muss der Füller die Haftung zum Teil auch mit isolierender Wirkung zwischen Untergrund und Decklack herstellen und den Rostschutz des Werkstücks optimieren (in so genannten Grundierfüllern). Durch die Produktevielfalt stehen heutzutage verschiedene Produkte zur Auswahl. Aus Umweltgründen sind inzwischen die wasserverdünnbaren Füllerprodukte nicht wegzudenken.

Weist das Werkstück blanke Stellen auf, so müssen diese vor dem Füllerauftrag mit einer Korrosionsschutzgrundierung isoliert werden oder man setzt einen Grundierfüller für den Korrosionsschutz ein.

Der ausgehärtete Füller wird wiederum mechanisch durch Schleifen weiterverarbeitet, und mit einer Excenterschleifmaschine fein nachgeschliffen.

Kitten

Dichtmittel werden überall da aufgetragen, wo Blechfalze, Schweissnähte, Spälte oder schraub Verbindungen abgedichtet werden müssen. Man verhindert dadurch das Eindringen von Wasserdampf und schaltet ausserdem Spaltkorrosion durch Luftfeuchtigkeit aus. Fugenkitte oder Abdichtmassen müssen dauerelastisch und, wenn sie im sichtbaren Bereich eingesetzt werden, auch überlackierbar sein.

Lackierarbeiten

Lackierarbeiten

Die Decklackierung ist die Schicht im Lackaufbau, die dem Betrachter ins Auge fällt, sie gibt Farbe, Glanz und Effekte. Nicht nur optische, sondern genauso wichtig ist die Funktion einer Beschichtung.

Die Decklackierung soll die darunterliegenden Schichten, sowie den Untergrund schützen. Meistens werden im Decklack Bereich Acryl, Polyurethan oder Hybride Systeme eingesetzt, da diese Systeme den Wettereinflüssen (UV, Schnee, Regen, Wind) standhalten können.

Die beschichtete Oberfläche vereinfacht uns die Reinigung und Pflege, durch ihre geschlossene und glatte Oberfläche.

Decklacke und Klarlacke werden meistens im Druckluft-Sprühverfahren appliziert.

Kontrolle

Kontrolle

Der erste Schritt eines Beschichtungsprozesses beginnend mit der Kontrolle, endet während und nach der Durchführung erneut mit Kontrollen.

Kontrollen geben Sicherheit und bestätigen uns in unserer Tätigkeit.

Jeder Arbeitsschritt muss genaustens kontrolliert und mit den nötigen Prüfwerkzeugen geprüft werden. Prüfdokumentationen sind im Schadenfall von grosser Bedeutung und werden je nach Kundenvorgaben bei jedem Arbeitsschritt ausgeführt und unterzeichnet.

Endbearbeitung

Sämtliche Gewinde, Kontaktstellen oder nach Kundenvorgaben vorhandene Stellen werden mit den entsprechenden Abdeckmaterialien abgedeckt.

Nach Sicherstellung von allen Qualitätsaspekten, müssen diese Abdeckungen entfernt werden.

Allfällig entstandene Lackbrauen, werden mechanisch entgratet und gereinigt.

Polieren

Jeder Lack bedarf einer Lackpflege. Der Zeitpunkt dafür ist gekommen, wenn der Lack seinen ursprünglichen Glanz verloren hat. Die Lackoberfläche ist dann uneben und reflektiert das Licht nicht mehr gerichtet, sondern diffus. Diese Unebenheiten sind allerdings mikroskopisch klein. Um sie zu beseitigen, wird mit einem ganz leichten Schleifmittel (Poliermittel) die oberste Schicht des Lackes hauchdünn abgeschliffen. So entsteht wieder eine gerichtete, reflektierende Oberfläche, die nur noch mit einem schützenden Wachsfilm überzogen werden muss. Aus diesem Zusammenhang erklärt sich auch, warum es unterschiedliche Lackpflegemittel für unterschiedlich verwitterte Lacke gibt

Die besten Resultate erzielt man, wenn bereits mit der Lackpflege begonnen wird, wenn ein Fahrzeug verhältnismässig neu ist. Die Pflegemittelhersteller bieten entsprechende Produkte an, die besonders geeignet sind, neuwertige Lacke zu versiegeln. Ist der Lack matt und hat kleinere Kratzer, muss eine leicht schleifende Politur eingesetzt werden und nachher mit einem Hartwachs gepflegt werden. Ist der Lack noch sehr jung und kratzerfrei, so reicht eine Behandlung mit Hartwachs völlig aus. Werden diese Pflegeschritte befolgt und regelmässig neu angewendet, so behält der Lack lange sein ursprüngliches Aussehen und kann äusseren Einflüssen besser widerstehen.